News05 Jul 2009


Bayer sichert sich Berlin-Ticket mit 8,49-m-Satz, Friedrich überspringt 2,01m – Deutsche Meisterschaften, Tag 1

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Sebastian Bayer sails 8.49m in Ulm (© Getty Images)

Europameisterschaften von Turin im März hatte Sebastian Bayer mit einem Weitsprung Hallen-Europarekord von 8,71 m für die Sensation der Titelkämpfe gesorgt. Nun sorgte er am ersten Tag der Deutschen Meisterschaften in Ulm (4. Juli) für das Highlight des Tages.

Es ging um viel für Sebastian Bayer, denn Deutschlands neuester Leichtathletik-Star hatte vor Ulm noch nicht die Norm für die IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin (15. - 23. August) erreicht. Doch er hielt dem Druck stand und sprang überragende 8,49 m.

Bei den Frauen zeigte währenddessen Ariane Friedrich eine solide Vorstellung im Hochsprung. Bei warmen und guten Wetterbedingungen sprang sie vor rund 15.000 Zuschauern 2,01 m. Eine Reihe von deutschen Athleten zeigten in Ulm, dass sie auf einem guten Weg sind im Hinblick auf die WM in Berlin.


Bayer dicht an Dombrowskis Rekord

Bayer begann seinen Wettkampf mit 8,14 m, womit ihm zur A-Norm immer noch ein Zentimeter fehlte. Er ließ dann Versuch Nummer zwei und drei aus, sprang dann genau acht Meter und schließlich 8,49 m in Runde fünf. Im sechsten Durchgang verzichtete er erneut. Nils Winter wurde mit 8,04 m Zweiter.

"Meine Freundin Carolin hat mich enorm motiviert durch ihre Leistung", erklärte Sebastian Bayer.  Kurz vor seinem Siegsprung hatte Carolin Nytra mit einer Steigerung auf 12,78 Sekunden die 100 m Hürden gewonnen und sich damit das Berlin-Ticket gesichert. "Ich hatte allerdings nicht mit einer derartigen Weite gerechnet sondern eher an 8,15 bis 8,20 Meter gedacht", sagte Bayer, dem zum 29 Jahre alten deutschen Rekord von Lutz Dombrowski nur fünf Zentimeter fehlten. Dombrowski war 1980 in Moskau mit 8,54 m Olympiasieger geworden. Er sprang dann vier Jahre später in Dresden noch einmal 8,50 m. Seitdem sprang kein Deutscher mehr so weit wie Bayer am Sonnabend. Es war der drittbeste Sprung eines Deutschen im Freien.

Straub gewinnt Stabhochsprung

Im Stabhochsprung ist die Nominierung auch nach den Deutschen Meisterschaften eine spannende Angelegenheit. Sieger Alexander Straub, der sich im Stechen gegen Tobias Scherbarth durchsetzte (beide sprangen zunächst auf Anhieb 5,70 m), wird sicher nominiert. Scherbarth schaffte die Norm nun als Zweiter, Björn Otto wurde Dritter (ebenfalls 5,70). Ebenso wie Scherbarth gelang auch Tim Lobinger als Vierter mit 5,70 m die Norm in letzter Minute. Einer der Favoriten auf einen WM-Startplatz, Malte Mohr (er hatte vor Ulm 5,80 m übersprungen), wurde jedoch nur Zehnter mit 5,40 m.

Tobias Unger lief starke 100 m mit 10,18 Sekunden während dagegen auch im Hürdensprint die Berlin-Nominierung spannend bleibt. Über 110 m Hürden siegte Matthias Bühler in 13,36 Sekunden vor Helge Schwarzer (13,39). Während beide persönliche Bestzeiten markierten, meldete sich in letzter Sekunde Thomas Blaschek zurück. Der beste deutsche Hürdensprinter der vergangenen Jahre wurde Dritter in 13,53 und unterbot damit zum ersten Mal die Norm. Deutschlands Nummer eins in diesem Jahr, Alexander John, konnte im Finale nicht antreten.

Heidler wieder über 74 Meter

Ariane Friedrich begann ihren Wettkampf mit einem Sprung über 1,90 m, überquerte dann 1,95 m in Durchgang zwei und 2,01 m im dritten Versuch. An 2,04 m scheiterte sie anschließend dreimal. "Ich hatte ein paar Probleme mit dem Anlauf, die Oberfläche ist sehr schnell und es war auch windig. Aber ich bin froh über die 2,01 Meter", erklärte Ariane Friedrich. Meike Kröger wurde mit 1,93 m Zweite.

Betty Heidler dominierte den Hammerwurf mit 74,25 m und gewann vor Kathrin Klaas (72,76 m). "Ich hätte gerne noch weiter geworfen, aber ich freue mich über den fünften deutschen Meistertitel", sagte Betty Heidler.

Nicht zufrieden war dagegen Franka Dietzsch, die nicht über 59,09 m hinauskam und sich Nadine Müller (59,98) geschlagen geben musste. Weltmeisterin Dietzsch will aber in Berlin antreten.

Denise Hinrichs überraschte mit einem Sieg im Kugelstoßen (19,06 m) vor der Favoritin Nadine Kleinert (19,00).

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